Von dem Regenguss gestern Abend hatte man heute nicht mehr viel gesehen. Das lag vielleicht auch an der kurzen Nacht und den damit einhergehenden winzigen Augen, aber es gab auch nur noch vereinzelt kleine Pfützen auf den Straßen zu sehen. Jedenfalls waren wir die ersten, die heute um 6 Uhr morgens das Frühstück einnahmen - um 7 Uhr sollten wir ja zunächst auf der Autobahn Richtung Norden mit dem Bus fahren. Der Bus: beim Einsteigen hatte man den Eindruck man betrat eine Kühltruhe, so kalt war es hier drinnen. Die Decke des Buses war mit Stoff verkleidet, auch hierbei hatte man nicht das Gefühl in einem Bus zu sitzen. Von diesem Bus werde ich aber später noch berichten. Auf den Straßen herrschte sehr wenig Verkehr, und die Reiseleiterin klärte uns dahingehend auf, dass die Thailänder unter der Woche immer früh aufstehen und zur Arbeit gehen müssen. Am Samstag arbeiten aber nur die Wenigsten, weshalb dieser Tag morgens zum Ausruhen benötigt wird.
In alten Tempelanlagen kann man oft Gebäudereste sehen, an deren Ecken Steintafeln, sog.
Bai Sema stehen. Diese Grenzsteine dienen zur Markierung geheiligter Zonen. Daher kann man heute noch anhand dieser Tafeln wichtige Gebäudekomplexe in einer Anlage ausmachen.
Unsere erste Station war das circa 65km nördlich von
Bangkok gelegene
Ayutthaya, eine frühere Hauptstadt. Wir besichtigten den auf einer von drei Flüssen gebildeten Insel in der sog. Ruinenstadt gelegenen Königstempel, den
Wat Phra Si Sanphet. Die Burmesen hatten damals die komplette Stadt zerstört, daher sind heute erstens nur noch Ruinen zu bestaunen und zweitens wurde deshalb damals
Bangkok zur neuen Hauptstadt erkoren. Der Tempel wird von drei großen Königsgräbern, so genannten
Chedis dominiert. In direkter Nachbarschaft befindet sich außerdem der
Phra Mongkhon Bophit mit seinem über 12 Meter hohen, sitzenden vergoldeten Bronze-Buddha. Um die alte Tempelanlage befanden sich auch zahlreiche Stände, u.a. auch "Zuckerwatte-Stände": in Thailand wird Zuckerwatte nicht am Stiel, sondern mit mehreren kleinen Maispfannkuchen verkauft, in welche man etwas Zuckerwatte einrollt und dann ißt. Unsere Zuckerwatte war gelb, die Maisfladen hingegen grün, aber insgesamt lecker und süß.
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Die Weiterfahrt führte uns 50km nord-östlicher nach Phra Phuttabat. In dieser Stadt befindet sich der Wat Phra Phuttabat, ein Tempel mit Buddha's Fußabdruck: der Legende nach ist damals ein Jäger einem verwundeten Hirschen gefolgt. Dieser Hirsch labte sich auf einer kleinen Anhöhe an einer Fußförmigen, mit Wasser gefüllten Bodenvertiefung und war nicht mehr verwundet. Der Jäger erfrischte sich ebenfalls von diesem Wasser und wurde von einer jahrelangen Hautkrankheit erlöst. Nachdem der König von diesem Wunder erfahren hatte, erkannte man in der Bodenvertiefung Buddha's Fußabdruck und erbaute diesen Tempel darüber. Deshalb steht am Rande des Tempels auch die Statue eines Hirsches. Zum Tempel selbst führt eine Treppe empor. Schafft man es, diese Treppe ohne zu Atmen hinaufzulaufen, so geht ein Wunsch in Erfüllung - so sagt zumindest eine andere Legende.
Die thailändische Begrüßung heisst
Wai. Dabei berührt man - während man sich leicht verbeugt - mit den Daumen der gefalteten Hände je nach Stand des Gegenüber seine Stirn (bei Mönchen und Höhergestellten), seinen Mund (bei Gleichgestellten) oder seine Brust (bei Niedergestellten). Gegenüber Kindern oder Hausangestellten reicht auch eine leichte Verbeugung und ein Lächeln.
Der Fußabdruck selbst ist recht groß: etwa einen Meter lang und einen halben Meter breit. Imposant an diesem Tempel sind die roten Wände mit ihrem goldenen Muster und der aus Silberfäden gewebte Boden. Im Nebengebäude befindet sich seltsamerweise sogar ein dickbäuchiger, glücklicher, chinesischer Buddha. Am von übergroßen Dämonenstatuen bewachten Ausgang der Anlage kann man zahlreiche Bronzeglocken mit einem Stock anschlagen, um sich etwas zu wünschen.
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Zur richtigen Einstimmung auf die nächste Sehenswürdigkeit aßen wir zunächst in einem Restaurant zu Mittag. Vor diesem Restaurant saß eine aus Holz geschnitzte RasselAffenbande, im Innern wurde "Affenbier" (auf der Bierflasche war ein Affe abgebildet) ausgeschenkt. Nach dieser Stärkung staunten wir im 20km entfernten Lopburi nicht schlecht: hier liefen jede Menge Makaken, genauer Macaca fascicularis umher. Besonders am Wat Phra Pang Sam Yot traf man diese zahlreich und frech an. Und ehe man sich versehen hat war die Wasserflasche oder sogar die Brille weg. So mancher Tourist wurde von Affen erklettert - zum Glück laufen aber auch einige Kinder mit Stöcken umher, die die Affen dann wieder von den Touristen herunterjagen. Nach diesem abenteuerlichen Ausflug fuhren wir ins 200km nördlicher gelegene Phitsanulok zu unserer heutigen Unterkunft, dem Thani Hotel.
Im Ortsnamen Phitsanulok verstecken sich Vishnu (thai. phitsanu) und dessen Welt (thai. lok).
Zum Abendessen wurden wir mit Fahrrad
rikschas kutschiert. Dabei bildeten die Fahrräder eine erleuchtete Kette und ein Fahrer hat seinen Drahtesel sogar zu einer mobilen Sound-Anlage umfunktioniert. Zu meiner freudigen Überraschung machten wir aber noch kurz Halt bei einem Straßenhändler, der nicht nur frisch geröstete Insekten, Skorpione und Frösche verkaufte, sondern die Touristen beim "Probieren" fotografierte und ihnen anschließend eine Blechdose mit einigen dieser Leckereien darin und ihrem soeben gemachten Konterfei darauf verkaufte. So hatten wir auch noch ein leckeres Souvenir für daheim... Auf diese Brotzeit folgte die Weiterfahrt zum Abendessen in einem Restaurant mit
Flying Vegetables: bei einem solchen Restaurant fängt man sich mit einer Grillschürze verkleidet mit einem großen Teller bewaffnet auf eienr Treppe - symbolisch gesprochen - sein Spinat-Knäuel zum Essen. Welch ein Spaß - wenn nicht jeder der Touristen das "Fliegende Gemüse" aufgefangen hätte. Ich war enttäuscht. Aber egal.
Gläubige Thailänder bringen zum Tempel ein kleines Geschenk mit, das man auch schon so abgepackt kaufen kann: eine Lotusblume, die Buddha's Reinheit zeigt, je ein Räucherstäbchen für Buddha, die Heiligen Schriften und alle Mönche, sowie eine lange dünne Kerze, die dem Lebenslicht des Gläubigen entsprechen soll.
Direkt nebenan gab es noch einen Nachtmarkt. Und im Vergleich zu
Bangkok (und später auch
Koh Samui) ist es zum Einkaufen nirgends so günstig, wie auf dem Land, in von Touristenströmen abgelegenen kleineren Städten im Norden Thailand's. Zum Vergleich: hier in
Phitsanulok gab es Postkarten für gerademal 3 ฿, in
Bangkok oder
Koh Samui kosteten diese hingegen mit 5 ฿ fast das Doppelte! Wir wurden auch wieder mit den Rikschas zurück zum Hotel gefahren, wo wir müde und erschöpft in unsere Betten fielen - morgen geht's ja wieder weiter.
Fotos inkl. Dose
Neuer Morgen, neuer Tempel. Hier in Phitsanulok liegt in unmittelbarer Nähe zum Fluss Maenam Nan der Große Tempel (thai. Wat Yai) Wat Phra Sri Rattana Mahathat. Der Namensteil "Mahathat" weist auf eine Buddha-Reliquie hin, die sich bei diesem Tempel in dessen herrlicher Pagode befinden soll. Den Eingang bilden zwei große mit Perlmutt besetzte Türen, die zum vergoldeten Phra Buddha Jinarat im Innern des Tempels führen. Diese Buddha-Statue ist laut Baedeker Thailand ein Meisterwerk des späten Sukhothai-Stils
. Der Sukhothai-Stil bezieht sich auf die Zeit, als Sukhothai die erste Hauptstadt Thailand's war (von etwa 1238 bis 1438 n. Chr.).
Die Buddha-Reliquien werden gut verschlossen im Innern der
Prang aufbewahrt. Sie sollen nur so groß wie ein Viertel Reiskorn sein, da damals sehr viele Klöster, Mönche, Menschen einen Teil von Buddha haben wollten.
Schon
Phitsanulok, aber vor allem auf unserer Weiterfahrt ins etwa 60km weiter nord-westlich gelegene
Sukhothai konnte man die Auswirkungen der Regenzeit sehen: die Pegel der Flüsse waren ziemlich hoch und mancherorts standen ganze Landstriche unter Wasser. Besonders bei Reissorten, die feste Wurzeln in der Erde schlagen, ist eventuell die komplette Ernte vernichtet. Aber bei unserer nächsten Station, der zum
Weltkulturerbe der UNESCO gehörenden Ruinenstadt
Sukhothai Historical Park merkte man nichts von alle dem. Das Areal ist etwa 2,5km
2 groß, so dass wir uns Fahrräder ausleihen mussten, um dessen antike Tempelbauten aus der Nähe betrachten zu können. Besonders hervorzuheben ist der Reliquientempel
Wat Mahathat mit seiner riesigen Buddhastatue. Bemerkenswert ist auch der Stein, aus dem die Anlage der alten Hauptstadt gebaut wurde: er soll - laut Reiseleiterin - tief aus der Erde gefördert und dabei noch weich sein, erst beim Trocknen an der Luft bekommt er dieses Lava-ähnliche Aussehen. Bei der Fahrradrückgabe erhielten wir noch eine bereits in der Ausleihgebühr enthaltene Erfrischung, ehe es zum Mittagessen ging.
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Auf unserem weiteren Weg kamen wir an Si Satchanalai vorbei. Hier befindet sich neben der "thailändischen Golden Gate Bridge" auch der Wat Phra Sri Rattana Mahathat - ebenfalls ein Reliquientempel. Bevor wir unser heutiges Hotel, das Maeyom Palace Hotel im 90km weiter nördlich gelegenen Phrae erreichen sollten, besichtigten wir in der Nähe der Stadt Den Chai den recht jungen Wat Phra That Suthon Mongkhon Khiri: zu dieser Tempelanlage findet man in den Reiseführern keine bis kaum Informationen, obwohl an dessen Eingang eine mannshohe Plastik eines amerikanischen Soldaten steht. Diese soll daran erinnern, als die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg halfen, diese Anlage vor Kriegsschäden zu bewahren. Oder so ähnlich. Immerhin sieht alles noch recht neu aus, auch der etwa 60m lange liegende Buddha. Das Tempelinnere wird von zwei Tempel-Dämonen sowie drei Fröschen bewacht - ziemlich bunt das Ganze. Die Anlage selbst scheint wie gesagt recht jung, ist aber dennoch detailreich herausgearbeitet. Gegenüber kann man ein altes Teakholz-Haus besichtigen. Darin untergebracht ist ein "Museum", in dem sich leider recht viel alter Tand in Unordnung befindet.
Die Thailänder beten folendermaßen: In der Ausgangsstellung kniet man sich mit dem Gesicht zu Buddha gerichtet mit vor der Brust gefalteten Händen hin; dann legt man die rechte Hand auf den Boden vor das rechte Knie, die linke Hand vor das linke Knie und beugt den Oberkörper nun derart nach vorne, dass der Kopf zwischen den beiden Händen den Boden berührt; anschließend wieder zurück in die Ausgangsstellung und das Ganze noch zweimal wiederholen.
Gegen Abend hatten wir dann durch Teakwälder hindurch unser Hotel erreicht. Da
Phrae eine kleinere Stadt mit etwa 25.000 Einwohnern und abends wenig auf den Strassen los ist, haben wir beschlossen das Abendessen in einem direkt gegenüberliegenden Restaurant einzunehmen. Als ich gerade so beim Essen bin, höre ich ein komisches Geräusch - ähnlich einer Trompete. Ich drehe meinen Kopf - und plötzlich steht da ein Elefant neben unserem Tisch! Na hallo, wo gibt's denn sowas?! Zum Glück saß auf dem Elefanten der Dompteur und nebenher ging ein weiterer Mann, der Zuckerrohr und Bananen verkaufte, mit denen man dann den Elefanten füttern durfte. Ein einmaliges Erlebnis!
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Auch an diesem Morgen sind wir früh gestartet, wir hatten wieder ein volles Programm. Vorbei an Wasserbüffeln und Bambuswäldern fuhren wir zum "Thailändischen Grand Canyon", dem Pae Muang Pee. Hier sind durch Witterung und Erosion bizarre Geländeformen entstanden. Manche davon sehen aus wie überdimensionierte Pilze. Beeindruckt hat mich auch, dass zahlreiche Pflanzen mit einem Schild versehen waren, auf dem man den lateinischen Namen derselbigen lesen konnte. Im umliegenden Wald soll es außerdem Kobras geben - wir haben aber leider keine gesehen. Und da es in der Natur so schön war, haben wir daraufhin Rast in Phayao am "Thailändischen Bodensee", dem Kwan Phayao gemacht. Hier durften die Mutigsten unter uns einen mit Chili geschärften, "pikanten" Garnelen-Salat kosten: das "pikante" daran waren die Granelen darin, da diese noch lebendig und frisch umherzappelten. Wenn man sich nicht beeilte und den Löffel nicht schnell genug in den Mund bekommen hat, dann ist einem das Essen davongesprungen! So eine Unverschämtheit! Aber zum Glück gab's nach einer etwas längeren Weiterfahrt durch Chiang Rai und vorbei an der Mae Fah Luang Universität "richtiges" Mittagessen in einem Restaurant direkt am Mekong.
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Den heutigen Höhepunkt bot aber zweifelsohne der darauffolgende Besuch des Goldenen Dreiecks: hier treffen sich die Flüsse Rouk und Mekong und bilden die Grenze zwischen Thailand, Laos und Myanmar. Wir sind mit einem Motorboot ein Stückchen den Mekong flußaufwärts gefahren, links Myanmar, rechts Laos. Hier bietet sich dem Besucher eine einmalige Landschaft mit dem laotischen Hügelland im Hintergrund. Nach einigen hundert Metern kehrte unser Boot um, da wir sonst einer Militärkontrolle in die Arme gerudert wären. Wir sind also noch etwas zwischen Laos und Thailand auf dem Mekong getuckert und schließlich auf der zu Laos gehörenden Donsao Insel an Land gegangen.
Der Mekong ist der längste Fluß Südostasiens mit über 4300 km Länge. Er beherbergt über 1000 Fischarten, u.a. den Mekong-Riesenwels, den größten Süßwasserfisch der Welt.
Hier hat man für die Touristen ein paar Holzhütten aufgestellt, bei denen man Souvenirs, Stoffe, Ansichtskarten und Getränke kaufen kann. Auch Briefmarken, Geldscheine und Münzen werden hier angeboten. Bezahlt wird jedoch nicht mit laotischem
Kip (₭), sondern mit thailändischem
Baht (฿), da etwa 280 ₭ ≈ 1 ฿ sind! Bisher hab ich auch gedacht, nur die Thailänder essen alles - die Laoten verzehren aber noch ganz andere Sachen: so legen die Laoten etwa ganze Schlangen, Schildkröten oder das "Beste Stück" eines Tigers in Schnaps ein und trinken diesen in der Hoffnung, durch die jeweils eingelegten Tiere werde ihnen zusätzliche Kräfte verliehen. Wir durften auch von diesen Schnäpsen kosten - außer ihrem brennenden Geschmack habe ich nichts bemerkt. Aber naja, wer's glaubt... Das Boot hat uns dann nach etwa zwei Stunden wieder in
Thailand abgesetzt, wo uns in Landestracht gekleidete Kinder "erwarteten": pro Foto nur 10 ฿ - wir sind lieber noch ein wenig umhergeschlendert.
Also wenn man von den vorhergehenden Beschreibungen bzw. Fotos schon den Eindruck hatte, dass die Thailänder "alles" essen, dann sollte man mal einen kurzen Blick zu den Laoten werfen und schauen, was die noch so alles zu "Nahrungsmittel" verarbeiten...
Zurück im 60km südlicheren
Chiang Rai konnten wir im
Inn Come Hotel unser Quartier beziehen. Auf der Suche nach einem Restaurant sind wir zur Hauptstraße und dort zu einer Straßenüberführung gekommen. Das Erstaunliche an dieser aus Beton gegossenen und mit einem Metall-Geländer versehenen Überführung ist nicht deren Konstruktion, sondern deren Standort: parallel zur Straße, über die dieses Bauwerk führt, verlaufen oberirdische Telefon- und Stromkabel. Nun waren aber scheinbar die Kabel
vor der Überführung da, weil das
metallene(!) Geländer die Kabel ein wenig zur Seite drücken musste, um dem Treppenaufgang genügend Platz zu bieten! Unglaublich! Das nenn' ich Ingenieurskunst! Das Tüpfelchen auf dem i bildete eine Ameisenstraße aus roten, großen Ameisen entlang einer dieser Kabelstränge. Auf der anderen Straßenseite war noch das riesige Einkaufszentrum
Big C mit zahlreichen kleineren und größeren Läden darin. Auch Restaurants befanden sich darin, aber da das Einkaufszentrum bald schloß und wir in der näheren Umgebung nichts Restaurant-ähnliches fanden, beschloßen wir unser Abendessen im Hotel einzunehmen. Auf dem "Heimweg" haben wir übrigens noch
ein Ufo die zum Hotel gehörende Disko
Par Club gesehen.
Wie bereits erwähnt ist es auf dem Land im Norden Thailand's viel billiger als in den von Tourismus dominierten Urlaubsgegenden, so kostete eine Stunde im Internetcafe auf Koh Samui 60 ฿, hier in Chiang Rai gab's die schon für 15 ฿!
Das Essen jedenfalls war recht amüsant und überraschend: auf Grund von Verständigungsschwierigkeiten umrangen uns statt der anfänglichen einen Bedienung plötzlich ganze fünf Angestellte - vom Praktikanten bis zum Oberkellner. Dabei wollte ich eigentlich nur wissen, ob es sich bei einer in der Karte ausgewiesenen Speise um eine reine Fischsuppe handelte oder nicht - auf Suppe hatte ich nämlich keine Lust. Daher bestellte ich einen gegrillten Fisch. Dachte ich. Auch beim Verteilen der georderten Speisen gab es wohl Schwierigkeiten, da auch hier wieder alle fünf Angestellten halb ratlos, halb kichernd um uns herumstanden. Jedenfalls bekam ich dann doch noch
eine Suppe und meinen Fisch. Naja, so löffelte ich eben diese zusätzliche Suppe aus und gab mich dann dem Fisch hin. Nachdem ich mit beidem fertig und sehr satt war, fiel mir eine kleine Schale auf, in der befand sich Gemüse und Lauchringe oder so ähnlich. Das wurde scheinbar zu meinem Fisch gereicht und hätte wohl darüber verteilt werde nsollen - naja, zu spät, probier ich das halt so mal ... also ein klein wenig von dieser Soße genügte - meine Zunge brannte minutenlang! Ich gab auch den anderen Gästen an unserem Tisch zum Probieren... es wurden Tränen der Verzweiflung geheult! Wenn ich mir vorstelle, ich hätte das über den Fisch getan - mein Lieber!
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Von Ausschlafen schon wieder keine Spur: erneut ging es frühs los, diesmal wollten wir ein Akha-Bergdorf in der Nähe von Mae Salong besichtigen. Das Dorf befindet sich mitten im bergigen Urwald und heisst Huey Num Rin - laut einer drei Jahre alten Bautafel, die an die Errichtung eines Wasserversorgungssystems erinnerte. Am Dorfeingang begrüßten uns Herr und Frau Opiumbauer, zwei nett gemachte Figuren aus Holz. Das Dorf selbst schien nicht allzu groß, allerdings befand sich schon ein Marienaltar im Freien und eine Kirche daneben. Ebenfalls in nächster Nähe war der Schweinestall - ein Holzverhau mit genau einem Schwein darin. Man merkte hier sehr schnell, dass die Bewohner des Dorfes hauptsächlich von dem leben, was ihnen das Land gibt, sprich von den Früchten des Feldes und der Viehzucht. Aber sogar ihre Häuser waren aus Bambus und sonstigen Gehölzern der Umgebung gebaut - auch wenn der eine oder andere Dorfbewohner seine Hütte bereits aus Stein errichtet hatte. Wir gingen weiter, an einigen Gräbern christlicher Verstorbener vorbei zum Spielplatz der Kinder im Dorf. Hier stand ein "Riesenrad" aus Holz, mit dem sich bis zu vier Kinder vergnügen konnten. Zum Abschluß durften wir noch eine kleine Vorführung der Kindergartenkinder besichtigen. Diese hatten einige Lieder (und Tänze dazu) geübt und uns drei Kostproben gegeben! Einfach herrlich, dieses wilde Durcheinander-Gekreische zur Melodie von Bruder Jakob...! Zur Belohnung gab's dann Süßigkeiten oder sonstige Geschenke als Anerkennung. Die Bewohnerinnen hingegen boten selbstgebastelten Schmuck feil. Übrigens: wir haben nicht das Dorf der "Giraffenfrauen" besucht!
Bergdörfer gelten im Norden Thailand's gemeinhin als katholisch und reich. Ja, reich: früher haben die Bewohner vom Opiumhandel gelebt, nun bauen sie hauptsächlich Tee, aber auch Kaffee an. Die berühmten Langhalsfrauen mit ihren Messingringen leben in der Nähe des Dorfes Mae Hon Son
Unsere Fahrt führte uns weiter, vorbei am
Wat Rong Khun, dem einzigen
Weißen Tempel Thailand's. Dieser Tempel ist zwar aktuell noch nicht fertiggestellt, dennoch sind die Bauarbeiten schon soweit vorangeschritten, dass man dessen Hauptgebäude von innen besichtigen kann. Um dieses aber Betreten zu können, muss man über eine Brücke gehen, die über einen "See von Höllenhänden" führt - manche Fratzen darin sehen aus wie ungehorsame Touristen... *grins* Ich hätte das eben nicht sagen sollen, das war dumm von mir - die Rechnung dafür bekamen wir recht bald auf dem Weg ins 140km süd-westlicher gelegene
Chiang Mai. Um dorthin zu gelangen mussten wir eine Bergkette passieren - auf etwa 1500 Meter Höhe. Ich hatte ja eingangs bereits erwähnt, dass unser Bus mit seiner verkleideten Decke ein wenig seltsam daher kam. Nun, er war aber nicht nur seltsam und alt, sondern auch inkontinent. So tropfte es beispielsweise zweimal aus der Stoffverkleidung der Busdecke. Der Grund war die leicht überforderte Klimaanlage, die ihr Wasser nun nicht mehr nach außen, sondern nach innen abgab - oder war es das Kondenswasser der Insassen? Egal. Jedenfalls passierte das auch einmal unbemerkt in einem Kofferfach des Buses. Leider sind dabei die Inhalte zweier Koffer ziemlich naß geworden. Aber das war noch nicht alles. Wir wollten also dieses Gebirge überqueren. Leider konnte man im Bus beim Bergabfahren ab-und-zu so einen komischen Geruch wahrnehmen, als würde man Metall flexen. Da einige besorgte Teilnehmer den Busfahrer und die Reiseleiterin darauf aufmerksam machten, hielten diese circa 50km vor
Chiang Mai nach einer Erfrischungsgelegenheit am Straßenrand Ausschau, um die Bremsen abkühlen zu lassen und auch kurz Rast zu machen. Am Restaurant
Rimtan Banmtang machten wir schließlich Halt.
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Da sich unser Stopp aber ein wenig hinauszögerte, wurde beschlossen das heutige Mittagessen hier in dieses idyllisch an einem Bach gelegene Restaurant zu verlegen. Da es in Thailand sehr heiß ist, werden die Gläser vorgekühlt. Entweder lagern sie schon eine gewisse Zeit lang im Gefrierfach und besitzen dann eine Schicht Rauhreif, oder - wie in diesem Restaurant geschehen - sind sie schon bis zur Hälfte mit Eis gefüllt! Mein Glas war halb mit Eis gefüllt und der Kellner schenkte auch gleich Bier ein. Daher merkte ich anfangs nichts, das Eis war sehr klar und ich wunderte mich nur über den enorm dicken Glasboden. Bis dieser langsam zu schmelzen begann und das ganze Bier verwässerte...! Auch amüsant waren die kleinen schwarzen Ameisen im abverpackten Tütenzucker: durch die weiße Plastikfolie schimmerten ab-und-zu kleine schwarze Punkte. Aber erst wenn man den Zuckerbeutel in den Tee entleert hatte und einige der Viecher am Tassenboden liegen sah, wurde einem die Bedeutung dieser kleinen schwarzen Punkte bewußt... aber nachdem, was wir bisher in Thailand gesehen und gegessen hatten, war das kaum der Rede wert!
Die Gläser werden aber in Thailand nicht nur vorgekühlt, sondern bei "Flaschenbestellungen" auch sofort wieder aufgefüllt, sobald man nur einen Schluck genommen hat und sich noch etwas zum Nachschenken in der Flasche befindet.
Die Stadt
Chiang Mai ist berühmt für die dort ansäßigen Künstler und Kunsthandwerker. So gibt es etwa eine sehr aktive Transvestiten-Szene in der Stadt. Aber auch Edelstein- und Holzverarbeitung oder Rattan-Möbel werden hier gefertigt. Einen weiteren Bereich bildet das Schneiderhandwerk sowie die Herstellung der Thailändischen Seide. Letzteres konnten wir uns genauer in der Seidenweberei
Shinawatra - Thai Silk ansehen. Allerdings war der Informationsgehalt ziemlich knapp gehalten - man wollte ja im Verkaufsraum mehr Zeit mit den Touristen verbringen. Den Verkaufsveranstaltungen nicht genug, ging's dann noch weiter einem Silber verarbeitenden Betrieb. Aber auch dort haben wir nichts gekauft - die Ausgaben dieser Art waren in
Bangkok schon zu hoch gewesen. Endlich und schließlich konnten wir aber dann doch noch unser Hotelzimmer im
Chiangmai Grandview Hotel beziehen und uns frisch machen. Allerdings mussten wir zuerst unser Zimmer wechseln, da sich die Farbe in kleinen Bröseln von der Decke löste und diese im ganzen Zimmer verstreut lagen - ich meine damit wirklich im ganzen Zimmer: auf dem Boden, den Stühlen, dem Bett und sonstwo noch. Zum Abendessen gab es diesmal etwas besonderes: thailändische Küche garniert mit traditionellen Tänzen! Das Ganze fand im Restaurant
Benjarong Khantoke statt. Zum Essen gab es etwa gegrillte Hänchenflügel, Schwein mit Curry oder - meinen Favoriten - knusprige Schweinehaut. Die schmeckt genauso wie die Schwarte beim
Krustenschweinebraten! Leckerst! Der
Mai Thai wurde auch noch in einer ausgehöhlten Ananas serviert - einfach klasse! Die traditionellen Show-Einlagen bestanden aus verschiedenen Tänzen, etwa dem "Fingernagel-Tanz", dem "Vogel-Tanz" oder dem "Teepflücker-Tanz", die mit traditionellen Musikinstrumenten begleitet wurden. Sehr farbenfroh waren auch die Kleider der einzelnen Tänzer. Beim letzten Tanz wurden sogar Zuschauer aus dem Publikum zum Mitmachen aufgefordert - ein sehr amüsantes Schauspiel. Aber wie jeder Abend, so sollte auch dieser einmal zu Ende gehen, und so fuhren wir später wieder zurück zum Hotel.
Fotos
Da es aber noch nicht allzu spät war, wollten wir noch ein wenig in der Hotelbar verbringen - besonders, da noch Live-Musik geboten wurde. Bei dieser Gelegenheit bewies unsere Reiseleiterin zugleich ihr Gesangstalent! Außerdem stand auf einem Schild an der Bar: "Buy 2 draft beer, get 1 free" - und das wollte ich mir nicht entgehen lassen! Also bestellte ich (es sollte sich ja schließlich auch rentieren) eine 0.6l Flasche Singha Beer. Nachdem diese leer war, bestellte ich noch eine Flasche, und dann noch eine. Geschafft - dachte ich zumindest. Als nämlich die Rechnung kam, wunderte ich mich mit dem Hinweis auf das Schild über den hohen Betrag. Bis mich die Bedienung freundlich aufklärte, dass das Schild - wie auch zu lesen war - nur für "draft beer" gilt, ich aber Flaschenbier bestellt hatte, aber "maybe tomorrow". Aha, also nur für gezapftes Bier. Schade. Aber dies war ja nicht unsere letzte Nacht in diesem Hotel :-)
Der letzte Tag unserer Nordthailand-Reise sollte auch der abenteuerlichste werden. Knapp 50km nördlich von Chiang Mai liegt der Mae Taeng Elephant Park. Hier staunten wir zunächst nicht schlecht, als uns beim Busausstieg freundliches Getröte begrüßte! Sowas kennen wir Europäer ja nur aus dem Zoo oder Zirkus! Doch bevor wir uns auf einen der Dickhäuter begeben durften, fuhren wir etwa eine halbe Stunde auf einem Ochsenkarren durch den wilden Dschungel. Die Fahrt rüttelte und schüttelte ganz schön - ohne Dämpfung und auf schlammigen, von Spurrillen zerfurchten Wegen. Auch musste unser Fahrer ab-und-an die beiden Ochsen ein wenig bremsen, um überholenden Elefanten Platz zu machen. Bemerkenswert fand ich auch die kleinen Holzhäuschen, die zum Auf-, Ab- und Umsteigen verwendet wurden. Man kommt ja sonst nicht so leicht auf einen Elefantenrücken, oder? Später konnten wir sehen, dass man auch bequem über den Rüssel oder die Beine des Elefanten aufsteigen kann. Jedenfalls hatte man hier eine unglaubliche Naturkulisse: saftige Reisfelder und mit tropischen Wäldern bewachsene Hügelketten im satten Grün! Einzigartig! An einer Umsteigestation angekommen, bestiegen wir zu zweit einen ausgewachsenen Elefanten, auf dem zum Glück schon ein Elefantenführer saß. Auch hier auf dem Elefanten in über zwei Meter Höhe schaukelte es ganz schön! Dafür hatte man aber auch einen sagenhaften Ausblick - vorausgesetzt, man gab auf die Äste in Augenhöhe acht. Auf dem Rückweg zum Elefantencamp konnte man von den am Wegesrand platzierten Stationen Bananen- und Zuckerrohr-Bündel für die Elefanten kaufen. Auch boten einige Führer ihren Sitzplatz auf dem Nacken des Elefanten an. Man glaubt gar nicht, wie borstig die Haare eines Elefanten sind und wie runzelig sich dessen Haut anfühlt! Falls ein Elefant mal nicht gehorchen sollte, so setzten die Führer ihre Stöcke mit Eisenhacken ein. So mancher Elefant sah dadurch ein wenig mitgenommen aus. Überrascht hat mich auch, dass Elefantenblut eher bläulich-lila statt rötlich erscheint. Nach unserer glücklichen und durchschaukelten Rückkunft im Camp hatten wir noch ein wenig Gelegenheit, die dort verbliebenen Elefanten zu streicheln, zu fotografieren und natürlich zu füttern. Ehe die große Elefantenshow beginnen konnte, mussten sich die einzelnen Akteure aber erst noch herausputzen: so durfte man bei deren Bad im Fluss zusehen - und so mancher Tourist wurde auch noch nass gespritzt! Die Rüsseltiere können ihren Rüssel verschließen und dadurch sogar komplett unter Wasser tauchen. Man konnte manchmal nur erahnen, dass sich dort gerade ein Elefant im Fluss befinden musste, weil noch ein auf ihm stehender Wärter sichtbar war.
Bei der Elefanten-Show war einiges geboten: Die Tiere demonstrierten nicht nur ihre enorme Stärke, sondern auch die Zusammenarbeit im Team. Die Darbietungen ihrer ungeheuren Kraft und ihrer gleichzeitigen Geschicklichkeit waren schon sehr beeindruckend. Noch erstaunter war ich, als die Elefanten auch noch anfingen zu musizieren und sich dazu im Rhythmus bewegten. Die absolute Sensation war aber dann ein Elefant, der mithilfe schon vorgefärbter Pinsel an einer Staffelei ein Bild malte...! Zum Abschluß spielten zwei Dickhäuter noch Fußball bzw. Basketball, wobei man statt von "Treffsicherheit" eher von "Zufall" sprechen musste. Alles in allem war die Elefanten-Show aber sehr beeindruckend und unbedingt sehenswert!
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Doch das sollten noch nicht alle Abenteuer für heute gewesen sein, es stand noch eine ca. 2 km lange Floßfahrt auf dem Programm. Dieses Flüßchen, in dem zuvor schon die Elefanten gebadet hatten, war etwa 20 Meter breit und führte mitten durch den Dschungel, vorbei an wilden Bananenstauden, Papaya- und Litchibäumen. Ab und an schwappte ein wenig Fluß auf die zusammengebundenen Bambusrohre, so dass wir nach kurzer Fahrt auch einen kleinen Blutegel als Passagier begrüßen konnten. Die beiden Flößer drückten mir und einem anderen Touristen kurze Zeit später auch noch jeweils ihren Steuer-Bambus in die Hand und wir beide waren von nun an für den Kurs unseres Floßes zuständig. Ich hätte nicht gedacht, dass die dünnen und circa 4 Meter langen Bambusstecken so umständlich handzuhaben sind. Auch ist der Widerstand des Wassers trotz der geringen Dicke des Bambus nicht zu verachten! Nach einiger Zeit hatten sich die eigentlichen Flößer aber genug ausgeruht und übernahmen zum Glück wieder "das Ruder". An der Anlegestelle gaben wir den beiden noch Trinkgeld. Der Bus wartete dort auch schon auf uns, zusammen mit einigen einheimischen Frauen, die selbstgebastelten Schmuck verkaufen wollten.
Ich habe mich geschämt. Hat doch tatsächlich so ein Elefant einer Mitreisenden (aus den neuen Bundesländern) mit seinem Rüssel deren Hose beim Füttern bzw. Streicheln bedreckt. Aber, nach der Floßfahrt kein Problem, sie hat sich einfach umgezogen, die Koffer waren zu dem Zeitpunkt eh im Reisebus. Und was passiert mit der dreckigen, getragenen Hose? Ach, die schenkt sie ganz großherzig und uneigennützig einer der armen einheimischen Schmuckverkäuferin an der Anlegestelle. Getragene dreckige Kleidung "verschenken" - da habe ich mich geschämt...
Auf unserer Weiterfahrt zum Mittagessen machten wir kurz Halt, da einige Mitreisende noch Geld wechseln mussten. Trotz der tatkräftigen Übersetzungshilfe unserer Reisebegleitung hatte man Mühe, auf einer Bank in der Provinz
Traveler-Cheques einzutauschen. Tja, da kann ich eigentlich nur die
EC-Karte für den Urlaub empfehlen: Geldautomaten (sog.
ATMs) sind sehr weit verbreitet, man erhält den gewünschten Geldbetrag zum aktuellen Tages-Umrechnungskurs, wird nicht übers Ohr gehauen und diesen ganze Service Rund-um-die-Uhr. Unser Mittagessen nahmen wir diesmal in einem Orchideengarten ein, dessen Dach zum Teil aus Bananenblättern bestand. Hier wurden wir auch über Orchideen ansich, deren Pflege und - man höre und staune - deren
Fortpflanzung informiert. Nach der Mahlzeit nutzten wir die Gelegenheit und bestaunten die vielen verschiedenen Orchideen, in der Mehrzahl sogar Luftwurzler. Auch einen begehbaren Schmetterlingskäfig gab es hier, in dem sich auch noch ein Skorpion-Terrarium befand.
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Nachdem alle gesättigt waren, konnten wir unseren letzten offiziellen Programmpunkt beginnen: die Besichtigung des auf dem 8km westlich von Chiang Mai gelegenen Berges Doi Suthep erbauten Tempels Wat Phrathat Doi Suthep Rajvoravihara. Der Bus ließ uns am Fuße der Tempelanlage raus - um das Tempelinnere zu erreichen, konnte man entweder die restlichen 50 Höhenmeter mit einer eigens dafür gebauten Seilbahn zurücklegen oder sich zu Fuß über die Naga Treppe mit ihren 306 Stufen versuchen. Bei dieser Hitze nicht ganz so einfach. Daher haben sich auch zahlreiche Läden und Verkaufsstände an beiden Seiten des Weges angesiedelt, die die "wagemutigen" Touristen mit überteuerten Getränken, Souvenirs und gemalenen Bildern überhäufen. Aber die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt. Im Zentrum der Anlage befindet sich eine goldene Pagode mit einer Buddha-Reliquie darin. Diese Pagode wird von vier goldenen und sehr filigran gearbeiteten Schirmen umgeben. Außerdem hat man von hier oben einen herrlichen Ausblick über die Stadt Chiang Mai. Nach dem Genuß dieser Aussicht ging's dann mit dem Bus wieder zurück zum Hotel, wo wir (nach einem kurzen Ausflug ins Internet) dessen Angebot annahmen - nämlich einen kostenlosen Shuttelbus-Service zum Nachtmarkt von Chiang Mai.
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Wir schlenderten zunächst über den Nachtmarkt, um uns einen ersten Überblick zu verschaffen. Es ist kaum zu glauben, dass zu so vorgerückter Stunde (es war schon nach 21 Uhr) noch soviel Trubel und Rummel auf dem Markt herrschte - andererseits, der Markt öffnet ja auch erst so gegen sechs Uhr abends. Hier konnte man alles von Portraitmalerei über einheimische Holzschnitzereien bis hin zu gefälschten Koffern, T-Shirts und CDs kaufen. Hier fand man neben den amerikanischen Fast-Food-Ketten auch eine billige Kopie des Hofbräuhauses! Es war aber sehr lustig, Thailänderinnen im Dirndl zu sehen :-) Auf einem Platz einer Nebenstraße sahen wir einen Essensstand nach dem anderen, die Kulinaria waren querbeet gemischt. Das traf sich gut, da wir sowieso Hunger hatten. Wir aßen lecker und günstig, und es war auch gut so, denn keine fünf Minuten nachdem wir gezahlt hatten und gehen wollten, blies der Wind dreimal kurz und kräftig. Wir waren zum Glück am Aufbrechen, denn nur Augenblicke später fing es an zu schütten, aber frag' nicht, wie! Wir konnten uns Gott-sei-Dank unterstellen, im Nu füllten sich die Straßen mit Wasser, die Händler und Straßenverkäufer sammelten eiligst ihre sieben Sachen ein oder versuchten diese Regen-geschützt weiter anzubieten. Nach wenigen Minuten hörte der Starkregen auf, es tröpfelte nur noch, kühlte aber kaum ab. Allerdings hatte sich das weitere Bummeln und Shoppen nach diesem Wolkenbruch quasi erledigt, da die Straßen einer Seenlandschaft glichen. Wir nahmen uns ein Sammeltaxi zurück zum Hotel und sollten dort in der Bar unseren letzten Abend im Norden Thailand's verbringen. Diesesmal wollten wir aber nicht schon wieder "falsch" bestellen, daher orderten wir "Two draft beer, because we wanna get one free." :-) Nach unseren "2+1" Bierchen gingen wir schlafen, morgen Vormittag fährt uns ein Bus zum Flughafen Chiang Mai International Airport, von wo aus wir mit dem Flieger weiter nach Koh Samui fliegen sollten...
Das mit dem Internet war nicht so einfach in diesem Hotel. Scheinbar war bei einem Rechner die Festplatte kaputt, da sich nach dem Booten
chkdsk mit Fehlern meldete und den Rechner wieder neu startete. Eine Hotelangestellte, die scheinbar mit Computern umgehen konnte, ignorierte diverse Fehlermeldungen,
Blue Screens und Neustarts und hämmerte ständig sinnlos auf die
Enter-Taste ein, so als ob's was bringen würde. Hat aber nix gebracht. Dafür bin ich seither fest davon überzeugt, dass auch Computer Gefühle haben müssen.