Flitterwochen (11.09. - 27.09.2005)
Bali (16.09. - 26.09.)
Nach gut zweieinhalbstündigem Flug kamen wir abermals pünktlich um 1910 Uhr in Denpasar Ngurah Rai Airport auf der indonesischen Insel Bali an. Es war mittlerweile stockdunkel geworden und das Flughafengebäude durch Neonröhren stark erhellt. Vor unserer Einreise lagen noch einige Kontrollstellen: so muss man sich für die Einreise nach Indonesien als Tourist für momentan 100.000 Indonesische Rupiah ein Urlaubervisum kaufen. Beim Kauf erhält man aber zunächst nur einen Bezahlschein und einen Beleg dazu. Den Zahlschein muss man an einer weiteren Kontrolle dem Paßbeamten geben, der dafür ein ganzseitiges Urlaubervisum in den Reisepaß klebt. Und nachdem man seine Koffer am Gepäckband abgeholt hat, muss man noch das zusätzlich zum Visumsantrag bereits im Flugzeug ausgefüllte Einreise-Formular abgeben. In diesem deklariert man etwa bei der Einreise mitgebrachte CDs, pornographische Schriften oder Vidoebänder sowie lebende und tote Tiere und Pflanzen bzw. deren Produkte. Da wir aus Hongkong und Singapur noch getrocknete Krabben und Tintenfisch-Streifen im Gepäck hatten, ging ich mit unseren beiden Rucksäcken vor und fragte beim Zollbeamten nach, ob diese auch deklarationspflichtig seien. Der Beamte bejahte dies (zu meinem Bedauern) und wollte die noch abverpackte "tierische Nahrung" auch gleich begutachten. Willig zeigte ich sie ihm. Er fragte, ob man die erst noch kochen müsse. Nachdem ich ihm aber erklärte, dass dies so genannte "Snacks" seien, die man einfach aus der Packung heraus essen könne, wollte er nur noch wissen, ob die beiden Rucksäcke mein ganzes Gepäck seien. Als ich erwiderte, dass meine Frau noch am Gepäckband steht und auf unsere Taschen wartet, winkte er mich durch. Nun wartete ich noch auf meine Frau. Damit sie die Taschen nicht wie die restlichen Fluggäste erst langatmig öffnen und durchwühlen lassen musste, zeigte ich ihr "meinen Zöllner" und erklärte ihm dabei, dass wir beide ja zusammengehören und so ließ er auch sie ohne weitere Umstände und ohne in die Taschen zu schauen passieren. Wir mussten uns nur noch an den Geldwechslern und "Tourist Informations" hindurch wuseln und waren endlich im Freien. Irgendwie kam man sich vor, als würde man das Gebäude eines Regionalbahnhofs verlassen: eine Menschenmenge wartete auf die ankommenden Passagiere, um sie zu ihren Hotels zu fahren. Zum Glück fanden wir den für uns zuständigen Reiseleiter recht schnell und er wünschte uns in gebrochenem Deutsch einen "Guten Abend". Nachdem sich alle erwarteten Gäste versammelt und wir diverse dubiose Transportangebote anderer Indonesier abgelehnt hatten, wurde unsere Touristentruppe auf verschiedene Transportfahrzeuge aufgeteilt - das Abenteuer begann!
Da saßen wir nun zu sechst in einem heißen und klapprigen Transporter und fuhren auf einer zweispurigen und holprigen Straße durch die Nacht. Im Gegensatz zum ruhigen und geordneten Singapur ging es hier schon viel hektischer, lauter und chaotischer zu: die beiden Fahrspuren wurden zu 150% genutzt, da sich manchmal drei Fahrzeuge nebeneinander ihren Weg erkämpften. Dabei wurde laut gehupt - und ob links oder rechts überholt wurde war auch egal. Hauptsächlich waren Transporter und Taxen, sowie die bei Einheimischen beliebten und mit bis zu vier Personen (Vater, Mutter und zwei Kinder) beladenen Mopeds unterwegs. Unser Reiseleiter bemerkte dabei ganz treffend, dass Verkehrszeichen nur pro forma auf Bali existieren. Ich hatte mir in Deutschland ja extra den Internationalen Führerschein besorgt und musste dafür meinen geliebte "Rosa Lappen" in den neuen EU-Führerschein umtauschen. Wir wollten nämlich eventuell mit einem Mietwagen die Insel erkunden. Aber bei diesem Verkehr - lieber doch nicht. Wir kamen gegen 21 Uhr am Ari Putri Hotel in Sanur an, gingen auf unsere Zimmer, machten uns kurz frisch und wollten dann zum Ausklang des Tages noch etwas trinken gehen. Wir suchten uns in Hotel-nähe ein Restaurant oder Lokal, was allerdings nicht ganz einfach war: erstens sah man bei dieser fahlen Straßenbeleuchtung nicht alles und zweitens lag unser Hotel in einer bel(i)ebten Einkaufsstraße mit unzähligen Ständen am Straßenrand, die man am besten alle besuchen und dort auch einkaufen sollte. So wagten wir uns in unseren ersten Stunden auf Bali nur wenige Meter vom Hotel weg ins the Cat & Fiddle. Dort lernten wir auch unseren neuen Lieblings-Cocktail kennen, dem zu Ehren wir eine Flasche Arak mitgenommen haben.
Irgendwie komisch, aber wir blieben einige Zeit in diesem dreistöckigen Kaufhaus, obwohl es keine Klimaanlage hatte. Muss wohl an den exotischen Waren gelegen haben, die dort angeboten werden. Jedenfalls machten wir uns nach einigen kleineren Einkäufen (bei dieser Hitze soll man ja viel trinken!) auf den Rückweg zum Hotel. Dabei wollten wir uns ein erstes Bild vom Strand machen, also bogen wir an besagter Kreuzung Richtung Meer ab. Wir waren zunächst erstaunt, wie wenig Menschen sich hier am Strand aufhielten. Und das um die Mittagszeit. War es die Hitze? Oder war die Reisesaison für Bali doch schon vorbei? Uns jedenfalls sollte es recht sein: dann müssen wir uns den Strand nicht mit lauten und pöbelnden Touris teilen. Dafür aber mit der redseligen und strebsamen Bevölkerung Sanur's... Wir wanderten ein wenig den Strand entlang und kamen zum Abschnitt des Bali Hyatt: hier waren die Liegen alle belegt und Sonnenschirme machten sich auch rar. Dafür sind diese im Zimmerpreis inklusive. Naja, wir gingen wieder zurück zur Kreuzung und dann zum Hotel, da wir keine Badesachen mitgenommen hatten. Den Rest des Tages verbrachten wir sportlich schwimmend im Hotelpool. Abends gingen wir noch in einem Restaurant günstig essen, um den Tag anschließend in unserer Kneipe vom Vorabend ausklingen zu lassen.
.:2 be continued:.